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Tag der offenen Gartentür im Mehrgenerationengarten Frickenhausen

WIR WAREN MAL WIEDER DRAUSSEN

Vergangenen Sonntag waren wir zu Gast im Mehrgenerationengarten der Gemeinde Frickenhausen. Anlässlich des Tages der offenen Gartentür öffnete auch der Naturgarten in Frickenhausen unter dem Titel „Gärten und Natur im Dorf – für Groß und Klein“ seine Türen. Mit dabei waren außerdem Christof Wegner, die Ortsgruppe Erkheim des BN, der Naturgartenverein e. V. und der Gartenbauverein Frickenhausen e. V., welcher gleichzeitig Veranstalter war.

Willkommen beim Tag der offenen Gartentür im Mehrgenerationen-Garten Frickenhausen.

Aber wie kam es eigentlich zu dieser schönen Kooperation?

Seit vielen Jahren stehen wir nun schon in „losem“ Kontakt mit Christof Wegner. Sich gegenseitig immer wieder bestätigend, wie gut und wertvoll man die Arbeit des jeweils anderen empfindet und wie schön es doch wäre einmal einen gemeinsamen Weg zu gehen und die Synergien zu nutzen. Christof, der bei uns intern unter dem treffenden Namen „der Naturgartenbotschafter“ bekannt ist, ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet, welches man grob mit der Schaffung Ökosozialer Projekte beschreiben kann. Eines dieser Projekte ist der Mehrgenerationen-Garten in Frickenhausen, welcher als gemeinschaftliches Projekt mit den Bürger*innen der Gemeinde geschaffen wurde und gelebt wird.

Für uns ein großartiges Beispiel dafür, wie Naturschutz im Kleinen funktionieren kann und wie auf ganz einfache Art und Weise tatsächlich jeder einen Beitrag dazu leisten kann. Dieses Beispiel möchten wir gerne bekannter machen, denn es vereint auch viele der Ziele und Anliegen unseres aktuellen Projektes, dem „Insektenfreundlichen Günztal“. 

Und so entstand die Idee hier nun endlich den Startpunkt zu setzen für eine Zusammenarbeit.

Aber zurück zur Veranstaltung:

Es ist 13.30 Uhr.
Unschlüssig ob nun alle wissen, wo die Insektenführung startet, steht Sebastian Hopfenmüller, unser Insektenexperte, in der prallen Mittagssonne am Stand. Nachdem alle Teilnehmer*innen eingesammelt waren ging es auch schon los. Erstes Ziel: eine Ecke mit wilden Blumen. Dort gab es so einzigartige und spezialisierte Insekten wie die Natternkopf-Mauerbiene zu sehen, welche ohne den Natternkopf, eine blaublühende Wildblume, hier nicht existieren würde. Auch interessant und etwas aufregend zu lernen und am eigenen Leib zu erfahren: männliche Hummeln stechen (wirklich) nicht. Nach vielen Fragen und ausführlichen Antworten ging es zur nächsten Station, einer Fläche mitten im Mehrgenrationen-Garten, mit einer Feuchtmulde und sandigen Hängen.

Hier präsentierte Sebastian Hopfenmüller unter anderem die Idee der Mikrohabitate, die er anlässlich unseres Projekts „Insektenfreundliches Günztal“ konzipierte und bereits an vielen Stellen im Günztal umgesetzt hat. Mikrohabitate sind Kleinst-Lebensräume für Insekten, die aus fünf, für Insekten wichtigen, Lebensraumstrukturen bestehen. Am Rande der sandigen Mulde findet man eine unserer Holz-Stehlen, die einen Teil solch eines Mikrohabitates markiert und zugleich Nisthilfe für Wildbienen ist. Sebastian stellte beim Vortrag mit Erstaunen fest, dass eine Woche nach Aufstellung der Stehle bereist viele Löcher in der Nisthilfe bezogen waren. Kein Wunder, denn nach Insekten muss man im Mehrgenerationen-Garten nicht lange suchen. Er ist ein kleiner Hotspot der Artenvielfalt. So gab es beim Vortrag viel zu sehen und Interessantes zu lernen. Auch Christof Wegner war fasziniert vom Insektenwissen unseres Kollegen und ergänzte seine Leitideen zum Garten. 

14.20 Uhr am Kinder-Mitmach-Stand.
Frage eines Kindes „Was passiert eigentlich, wenn Samenbomben explodieren?“. Antwort Alexandra Baur, unsere Kollegin und Projektmanagerin Umweltbildung, „Dann entsteht im besten Fall Artenvielfalt“. Auch für Kinder hatten wir eine Portion Wissen zum Thema Artenvielfalt dabei. Alexandra Bauer zeigte, wie man selbst Samenbomben herstellen kann oder wie besonders z. B. Schmetterlingsflügel unter der Stereolupe aussehen.

15.10 Uhr am Info-Stand.
Peter Guggenberger-Waibel erklärt einer interessierten Besucherin und auch allen anderen Interessierten wie Artenvielfalt und der eigene Garten zusammenhängen, wie unser aktuelles Projekt „Insektenfreundliches Günztal“ sich für mehr Vielfalt im Günztal stark macht und wie wir alle dazu beitragen können. Verstärkung bekam er dabei von unseren Ehrenamtler*innen.

15.35 Uhr irgendwo im Garten.
Claudia Köck fängt im Auftrag der Öffentlichkeitsarbeit die vielen besonderen Momente eines gelungenen Tages ein.

17.30 Uhr auf dem Parkplatz.
Einigermaßen durchgekocht von der Hitze des Tages sagen wir Danke und brechen unsere Zelte ab.

Sehr schön war es zu Gast im Mehrgenerationen-Garten. Ein herzliches Dankeschön an Christof Wegner und den Gartenbauverein Frickenhausen e. V. für die Einladung und den Startschuss für weitere gemeinsame Projekte. Vielen Dank auch an den Gartenbauverein Frickenhausen für die Bewirtung und an die BN Ortsgruppe Erkheim für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau.

Haupt- und Ehrenamtliche betreuen unseren Stand im Grünen
Wilde Flächen für die Artenvielfalt
Zu Gast bei der Insektenführung: die Natternkopf-Mauerbiene
In Rekordzeit bezogen: die Nisthilfen in unseren Mikrohabitat-Stehlen
Ein Paradies für Mensch & Tier, initiiert von „Naturgartenbotschafter“ Christoph Wegner
Seedbombs, Stereolupen, Insektenwissen & viel Spaß. Sehr schön war es – vielen Dank!