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Frau Harzenetter (Ottobeuren)

Mein Beitrag: Vielfältige Möglichkeiten in einem naturnahen Garten der Insekten- und Tierwelt einen Lebensraum zu geben.

Unser Garten ist ein kleines Naturparadies. Es gibt verschiedene Stauden und Zwiebelblüher, die vom Frühjahr bis in den Herbst hinein Nektar und Pollen bieten. Wir haben zwei Insektenhäuser, die ich vor allem mit geschnittenen ca. 10 cm langen Schilfhalmen bestücke, die auf einer Seite geschlossen sind. Es ist einfach schön, wenn im Frühjahr die kleinen Bienchen schlüpfen und sich dann bei der Arbeit beobachten lassen. Darum achte ich darauf, dass die Wildbienen auch im Rasen Blüten finden, da sie nur im kleinen Radius fliegen können. Der Rasen wird nicht vor Ende Mai gemäht und dann nur ca. alle vier Wochen, wobei immer abwechselnd Inseln mit Blüten stehen bleiben.

Spritzmittel würde ich nie benutzen. Sind mal Läuse oder Raupen an den Sträuchern werden sie von Marienkäfern bzw. Vögeln vertilgt. Das kann ich gut aushalten, bis es sich von selbst regelt.

Neben dem Kompost liegt ein Bündel mit etwas Totholz und es steht eine Schale mit Lehm bereit. In einer Ecke wachsen Brennnesseln. Es muss nicht alles perfekt sein. Außerdem gibt es eine kleine Buchenhecke, Sträucher und einen Teich mit Molchen der mit Regenwasser befüllt wird. Zusätzlich ist zu jeder Jahreszeit eine Wasserschale zum Baden und Durststillen für Vögel und Insekten sowie ein mit feiner Erde gefülltes Sandbad für die Spatzen auf dem Balkon deponiert. Wenn es auf dem Grundstück summt und zwitschert, ist es für mich eine Freude. Im Garten stehen zwei alte Apfelbäume und verschiedene Beerensträucher, die gerne von den Bienen und den verschiedenen Hummelarten besucht werden. Etwas ganz Besonderes war der Besuch einer Holzbiene mit ihren blau schimmernden Flügeln auf meinen Lenzrosen. Unser neues Hummelhaus wartet allerdings noch auf eine Hummelkönigin als Bewohnerin. Im Gegensatz dazu wird das selbst gezimmerte Igelhaus seit Jahren bewohnt. Ein zweiter Igel hat sich im Staudengarten ein Winterquartier aus Moos und Blättern gebaut. Es wäre schön, wenn die Igel von einem Garten in den anderen wandern könnten, ohne dass ihnen ein Zaun bis in Bodennähe um das gesamte Grundstück den Weg versperrt.

Selbst im kleinsten Garten oder auf dem Balkon lässt sich vieles erreichen. Besonders wenn man bedenkt, dass die gesamten Gartenflächen in Deutschland größer sind als alle Naturschutzgebiete zusammen.

Meine Motivation: Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt und Spaß an der Beobachtung der Tier- und Pflanzenwelt.

Teich mit Molchen
Nisthilfen für Bienen und Hummeln
Wildstauden, Obstgehölze, Verstecke ...

#ichtuwas: Wenn man sich erst einmal in die Zusammenhänge der Natur eindenkt, ist offensichtlich, woran es mangelt und was getan werden muss.