Wolfgang Wirth (Ottobeuren)
Sein Beitrag: Wildbienenparadies mit „all-inclusive“-Ausstattung: Neben der großen Obstwiese finden sich die unterschiedlichsten Nistangebote für Wildbienen und Hummeln. Drumherum gibt es Wildblumen-Wiesen, auf denen es von Frühling bis in den Herbst hinein blüht, eine Feuchtmulde, einen Tümpel, Hecken und Brachflächen. Oberhalb des Gartens sind weitere Elemente einer Mikrohabitat-Insel angelegt, wie sandige Offenbodenstellen und weitere Blühwiesen.
Seine Motivation: Seit seiner Kindheit interessiert sich Wolfgang für die Zusammenhänge in der Natur und vor allem für Bienen. Er wurde zum Hobbyimker, um kurz darauf seine wahre Leidenschaft zu entdecken: Wildbienen und Hummeln sowie ihre bevorzugte Heimat, die Streuobstwiese, welche ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Insekten ist. Wildbienen und Hummeln sind die fleißigeren Bestäuber und im Unterschied zur Honigbiene akut vom Aussterben bedroht. Als Wolfgang die Chance bekam, eine 2500 Quadratmeter große Wiese gleich beim Kurpark in Ottobeuren zu kaufen, griff er zu. Seither gestaltet er den Ort als Heimat für Wildbienen und Hummeln, lernt und beobachtet.
„In einer intakten Natur ist alles harmonisch aufeinander abgestimmt, die Blühperioden unterschiedlicher Obstbaumsorten und Wiesenblumen mit ihren Bestäubern, die Nützlinge und die Schädlinge. Dieses Gleichgewicht ist durcheinandergeraten. Es braucht den Eingriff von Menschen.“
Denn häufig ist eine Wildbienenart auf wenige Blüten spezialisiert, sterben sie aus, stirbt auch die Wildbiene.
Aus Totholz, Halmen, sandigen und lehmigen Hügeln gestaltet Wolfgang Wirth passende Nistplätze. „Im Wesentlichen jedoch geht es um ein breites Futterangebot, das wird ab Ende Juni immer knapper. Hummeln etwa sind gerade im August und September auf Pollen angewiesen, um sich erfolgreich fortpflanzen zu können.“
Auf den Wiesen von Wolfgang Wirth wächst daher auch der zierlichere, gelb blühende Hornklee, eine echte Powerpflanze. Er hilft im kleinen Maß, mehr davon wäre natürlich besser.
#ichtuwas: Nahrung von Frühjahr bis Herbst und unterschiedlichste Lebensraumstrukturen machen diesen Ort zu einer wahren Insel der Insektenglückseligkeit.